Psychosomatik – Zusammenwirken von Körper und Psyche
Das Gebiet der Psychosomatik beschreibt ein eigenständiges Fachgebiet, welches die Einflüsse der Psyche auf die Gesundheit des Körpers im Fokus hat. Damit berücksichtigt die Psychosomatik Aspekte der Psychotherapie sowie der körperorientierten Medizin. Bei psychosomatischen Beschwerden werden auch soziale Einflüsse auf die Gesundheit von Psyche und Körper betrachtet. Solche Faktoren können beispielsweise Veränderungen in den Lebensumständen sein, die eine Krise oder Belastung darstellen. Die Psychosomatik sieht somit die Gesamtheit der vielschichtigen Zusammenhänge zwischen Körper, Psyche und Lebensumständen. Diese ganzheitliche Betrachtung ist die Grundlage für die Wahl einer passenden Behandlung. Grundsätzlich wichtig ist deshalb eine medizinische Abklärung der Beschwerden.
Bei psychosomatischen Beschwerden treten eindeutige körperliche Symptome auf, wie z. B. Schmerzen, Verdauungsprobleme oder anhaltende Erschöpfung. Diese Symptome sind oft im Körper lokalisierbar, d. h. einem Körperbereich oder Organsystem zuzuordnen. Eine fachärztliche Untersuchung stellt jedoch keine eindeutige Ursache fest, die auf eine organische Fehlfunktion oder Erkrankung zurückzuführen wäre. Auch sind der Zeitpunkt des Auftretens, die Dauer oder die Heftigkeit nicht zu erklären. Häufig lautet die Diagnose auf eine sogenannte funktionelle Störung oder Somatisierungsstörung.
Merkmale psychosomatischer Störungen
Wenn bei Ihnen als Patientin oder Patient eine psychosomatische Erkrankung festgestellt wird, treffen möglicherweise folgende Merkmale zu:
- Sie leiden unter körperlichen Symptomen, für die sich keine medizinisch eindeutige, organische Ursache finden lässt.
- Es gibt zwar eine körperliche Beeinträchtigung, diese erklärt aber nicht das Ausmaß oder die Häufigkeit der Beschwerden.
- Die Symptome schwanken in ihrer Dauer und Heftigkeit, aber es gibt auch beschwerdefreie Zeiten.
- Sie waren lange Zeit in Ihrem Leben beschwerdefrei und hatten keine Belastung durch diese Symptome.
- Der Charakter oder die Art der Beschwerden verändert sich, eventuell kommen neue Symptome hinzu.
Auch wenn keine eindeutige medizinische Ursache festgestellt wird, so sind dennoch Einflussfaktoren erkennbar. So begünstigen in vielen Fällen Gefühle von Stress oder Überforderung das Auftreten der Beschwerden. Da die Symptome oft erhebliche Einschränkungen auf die Lebensqualität haben und auf die Bewältigung des Altags – privat wie beruflich – so kann dies die Entstehung von Ängsten oder depressiven Verstimmungen zur Folge haben. In ungünstigen Fällen entwickelt sich ein Kreislauf mit Faktoren, die sich gegenseitig verstärken.
Das Spektrum der psychosomatischen Erkrankungen
Eine ganze Reihe von Beschwerden oder Erkrankungen wird dem Bereich der Psychosomatik zugeordnet. Weiterhin geht man inzwischen bei vielen Symptomen bzw. Krankheitsbildern von einem psychosomatischen Einfluss aus. Das Spektrum der psychosomatischen Störungen zieht sich durch nahezu alle medizinischen Fachgebiete. Das Verständnis der Psychosomatik ist daher wichtig für ganzheitliche Behandlungsansätze in der Psychotherapie, aber auch in der Inneren Medizin, Gynäkologie, Kinderheilkunde u. a. beispielsweise für folgende Bereiche:
- Chronische Schmerzen, Fibromyalgie
- Magen-Darm-Erkrankungen, Verdauungsbeschwerden, Reizdarm
- Unverträglichkeiten, Allergien, Hauterkrankungen
- Migräne, Tinnitus, Schwindel
- Störungen im Essverhalten, Schlafstörungen
- sexuelle Funktionsstörungen, gynäkologische Beschwerden
- Erschöpfungszustände
Behandlungsansätze der Psychosomatik
Nach dem Verständnis der Psychosomatik sind Gesundheit und Wohlbefinden beeinflusst durch ein harmonisches Zusammenspiel von Körper, Psyche und den Bedingungen im Umfeld. Wenn es gelingt, Herausforderungen im Alltag mit guten, geeigneten Bewältigungsstrategien zu begegnen, dann bleibt das „Gesamtsystem Mensch“ in der Balance und erhält seine Stabilität. Bei anhaltenden oder schwerwiegenden Belastungen kommt diese Fähigkeit zur Selbstregulation jedoch häufig an ihre Grenzen. Die Überforderung wird dann spürbar durch Signale des Körpers – den psychosomatischen Symptomen.
Ziel der Behandlung im Rahmen der Psychosomatik ist folglich, Sie als Patientin oder Patient ganzheitlich in Ihren Fähigkeiten zu einer gelungenen Selbst-Regulierung zu unterstützen. Wir betrachten gemeinsam, welche Aspekte Ihrer gesundheitlichen Situation bzw. Ihrer Lebensumstände Sie als Beeinträchtigung erleben und welche Veränderungsmöglichkeiten Sie sich dafür wünschen. Hilfreiche Bewältigungsstrategien zu entwickeln, Stabilität wiederzuerlangen und neues Vertrauen in Ihre Handlungsfähigkeit zu bekommen sind weitere wichtige Schritte. Dazu empfehlen sich die modernen und lösungsorientierten Verfahren der Psychotherapie, der Hypnose oder auch der Klangtherapie.
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